…. auch Porsche 924 Martini genannt.
Anlässlich zweier Weltmeisterschaftssiege im Jahre 1976 beschloss Porsche eine Sonderserie in den Farben des Porsche-Martini-Werkteams aufzulegen.
Im Produktionszeitraum von Dez. 1976 bis März 1977 wurden ca. 1000 „Martinis“ nach R.d.W (Rest of the World) und ca. 2000 nach Amerika ausgeliefert.
Die besonderen äußeren Merkmale des schneeweißen Sondermodells sind seine Seitenstreifen in den Martinifarben Blau-Rot und weiß lackierten Leichtmetallfelgen.
( Die Porsche-Lacknummer lautet 4910, RAL weiß 9001. Porschebezeichnung : „Polizeiweiß“ L93Z )
Auch bei der Innenausstattung finden sich die markanten Farben der Firma Martini Rossi wieder.
Die Sitze bestehen aus schwarzem Kunstleder in Kombination mit rotem Flockcord Stoff eingefasst mit blauem Keder. An der Kopflehne jeweils ist ein blau-rot-weisses Zierband eingenäht.
Die Rücksitzbank unterscheidet sich nach dem Verkaufsmarkt. Während für die USA-Modelle z.T. schwarzes Kunstleder ausgeliefert wurde, gingen die R.d.W.-Modelle mit dem Sitzbezug Flockcord auch für die Rückbank vom Band.
Der 924er i.A. ist bis Aug. ’77 generell mit Kunstlederrückbank ausgeliefert worden. Die Vollstoffsitzanlage folgte erst ab September ’77.
Die Innenraumteppiche waren in allen Modellen leuchtend rot.
Weitere Besonderheiten waren die standardmäßigen Stabilisatoren vorn und hinten, Stahlgürtelreifen 185/70 HR 14, ein Lederlenkrad …
… und eine Plakette für die Mittelkonsole mit den errungenen Weltmeisterschaftstiteln.
der 924 Martini heute:
Der hübsche 924 Martini leidet leider genauso wie viele seiner Artgenossen an den Spätfolgen debiler Montageversuche.
Die von weit über 90% aller Hebebühneninhaber verfochtenen Ansicht, man könne den kleinen Porsche eigentlich überall anheben, hinterlässt eine Armada von verbogenen, beschädigten und damit dem Rostfraß freigegebenen Unterböden.
Klar steht es deutlich im Handbuch, wo die Aufnahmepunkte zu finden sind, aber die Schwaben haben eh keine Ahnung und lesen ist grütze…
Diese Verschwörungstheorie erfordert heute deshalb den Einsatz des Schweißbrenners und der großflächigen Heilung eines eigentlich unkaputtbaren Autos.
Oft dienten die 924er ( z.T. auch heute noch ) Menschen, mit einem Kulturempfinden eines Nußbaumes, als Winterratte. Ist prinzipiell nichts gegen einzuwenden, jedoch wenn Salz und Modder dann Jahrzehnte unter und in dem Auto parken, verweigert auch der Porsche irgendwann seine weitere Zusammenarbeit.
Im Sommer in Omis Schrebergärtchen abgestellt, brennt die Sonne das letzte Quentchen Farbe aus den bunten Sitzen und lässt das Armaturenbrett zur abstrakten Kunst mutieren.
Sportlich auch diese, in der Vulkaneifel starkverbreitete, „Lüsterklemmen-Hupe“ .
Neben dem beliebten Zender-Gummiheckspoilern und Fahrwerksapplikationen von der freien Tankstelle am Dorfausgang, sind es die vielen nachträglich montierten Innenraumdetails, die dem 924er Liebhaber das ungesunde Kammerflimmern einbringen .
Der Martini entpuppt sich, neben dem 924 LeMans, als das beliebteste 924er Saugermodell .
.. na ja, nicht bei allen… anscheinend
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